Bereits zum zweiten Mal veranstaltete das Zentrum für empirische Forschung (ZEF) der DHBW Stuttgart sein Forschungskolloquium als Online-Event. Mit über 100 Teilnehmenden aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und interessierter Öffentlichkeit war die Veranstaltung ein voller Erfolg.

Der zentrale Forschungsgegenstand war in diesem Jahr das Themenfeld Mikromobilität. Der Schwerpunkt der Untersuchungen lag hierbei auf Mikromobilität innerhalb von Institutionen. Hierzu wurde sowohl das DHBW-interne Angebot „DHBW Drive“ – ein stationsbasiertes und kostenfreies E-Scooter Angebot für Beschäftigte und Studierende der DHBW Stuttgart – beleuchtet als auch die allgemeine Einschätzung zu solchen institutsinternen Lösungen abgefragt.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch spannende Praxisvorträge von Felix Vreden, Co-Founder Steereon (Produktvorstellung neuartiges Mikromobilitätsangebot „faltbare E-Scooter“) und Sebastian Hofer, Podcast Host „freifahrt“ (aktuelle Trendentwicklungen im Bereich Mikromobilität).

Im Zeitraum Dezember 2020 bis Januar 2021 fand die Datenerhebung zum Projekt DHBW Drive statt, welche von Studierenden des Studiengangs BWL-Industrielles Servicemanagement unter Leitung von Prof. Dr. Marc Kuhn entwickelt und ausgewertet wurde. Das Forschungskolloquium bot den Studierenden Laura Baron, Alina Neuhold, Fabian Barbera, Vincent Heller, Frederik Hinderer, Nico Hofmann und Julian Kehl nun eine Plattform, um die Ergebnisse zu präsentieren und zu reflektieren.

Die durchschnittliche Fahrzeit von 22 Minuten und mittlere Fahrdistanz von 3,7 Kilometer deuten darauf hin, dass die E-Scooter nicht nur für kurze Strecken genutzt werden. Außerdem besteht ein positiver Zusammenhang zwischen der Nutzungsabsicht und der Verbundenheit zur Organisation, die die E-Scooter zur Verfügung stellt. Dieser Punkt ist deshalb bedeutsam, weil sich Datenschutzbedenken negativ auf das Vertrauen auswirken, welches wiederum eine positive Wirkung auf die Nutzungsabsicht hat. Alles in allem gilt: Je einfacher der Service zu bedienen ist, desto höher ist der persönlich erwartete Nutzen und die Nutzungsabsicht.

Für die Praxis empfiehlt es sich daher, die Nutzer*innen gezielt an das Mobilitätsangebot heranzuführen, Datenschutzbedenken ernst zu nehmen und das Mikromobilitätsangebot im Rahmen des Personal-Marketings gezielt zu bewerben.

Über 1.400 registrierte Nutzer*innen – davon ca. 1.000 Studierende – und trotz Pandemie mehr als 9.000 gefahrene Kilometer haben nicht nur viele Erkenntnisse gebracht, sondern auch ein weiteres sehr erfreuliches Ergebnis hervorrufen können: Das Projekt DHBW Drive wird bis Februar 2022 verlängert.

Bei Interesse kann der zugehörige Forschungsband über zef@dhbw-stuttgart.de angefordert werden.

Quelle: https://www.dhbw-stuttgart.de/artikel/11-zef-forschungskolloquium-mikromobilitaet-innovationen-in-institutionen-2/